
Wie wäre es, wenn es uns öfter gelingen würde eine Äußerung, Verhaltensweise oder einen inneren Vorgang von uns mit einem neuen, positiven Bedeutungsrahmen zu versehen?
Stellen Sie sich folgende Situation vor. Sie sind gerade umgezogen und freuen sich über die schöne neue Wohnung. Ihre Nachbarin klingelt wenige Tage nach dem Einzug an Ihrer Tür und stellt jede Menge Fragen: „Woher kommen Sie? Leben Sie alleine? Was machen Sie denn so beruflich? Sie haben keine Kinder? …etc.“
Da kann man schon das Gefühl bekommen, dass das ein grenzüberschreitendes, neugieriges und zudringliches Verhalten ist. Im Sinne einer positiven Umdeutung des Verhaltens könnte man den ersten Eindruck von der Nachbarin überdenken und „Gutes unterstellen“. Das Verhalten als Ausdruck von ehrlichem Interesse deuten und dem Wunsch, dass ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis aufzubauen.
Je nachdem welche Bedeutung man dem Verhalten zuschreibt, so fällt unsere Reaktion aus. Die positive Umdeutung hilft uns jedenfalls, den guten Kern in der anderen Person zu vermuten und zu würdigen. Dann wird es leichter aus negativen Denkspiralen auszusteigen.
Das positive Umdeuten kann auch sehr hilfreich sein, damit man eigene, abgelehnte Seiten von sich selbst besser wahrnehmbar werden. Erlebt man Kritik beispielsweise so, dass man schnell am Boden zerstört ist und sich dabei dann selbst als überempfindlich empfindet, dann straft man sich selbst mit innerer Verachtung. Durch eine Umdeutung dieser Seiten von sich selbst könnte sich eine neue Sicht auf sich selbst ergeben: Wie gut, dass ich berührbar bin und mir die Reaktionen meiner Umwelt nicht gleichgültig sind. Es wäre ja auch nicht gut, wenn alle Kritik an uns abprallen würde. Gleichzeitig ist ein gewisses Maß an innerer Stärke und Schutz auch wichtig.
Die Umdeutung soll nicht dazu führen, dass man sich alles Unangenehme schönredet. Es geht einfach darum, zwischendurch eine andere Brille auszuprobieren, irritierbar zu bleiben und nicht dem erst besten Zuschreibungs- oder Verurteilungsimpuls zu folgen. In diese Falle tappen wir nämlich gerad dann, wenn es zwischenmenschlich oder innermenschlich gerade schwierig ist.
Denn es kann immer auch alles ganz anders sein 🙂
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