Führungskräfte unter Druck

Führungskräfte sind dieser Tags immer mehr unter Druck. Eine äußerst unberechenbare Wirtschaftswelt erfordert Entscheidungen unter Unsicherheit. Während der Mensch nach Sicherheit und Berechenbarkeit strebt, zeigen sich derzeit wenig vorhersehbare Situationen. Hinzu kommen eigene und fremde Rollenerwartungen an Führungskräfte, die – zumindest so scheint es – erfüllt werden müssen. Dabei wäre es vielleicht manchmal auch so, dass man(n) gerne auch sagen würde: Ich weiß es im Moment nicht und brauche Rat

Nur, darf man das als Führungskraft? Was erwarten Mitarbeiter*innen, was die Kolleg*innen oder der Vorstand? Der Erwartungsdruck ist enorm. Von außen und von sich selbst und gleichzeitig vielleicht auch nur eine Konstruktion. Wir wissen nicht was die anderen denken und haben an uns manchmal überzogene Erwartungen. Vielleicht wäre es gar nicht schlimm, wenn man sagen würde: „Ich weiß das nicht so genau, hier bin ich nicht Expert*in, setzen wir uns doch zusammen und überlegen wir gemeinsam.“ Aber das „darf“ man nicht. Da gibt es innere Bilder, Rollenvorstellungen, die uns antreiben und manchmal auch überfordern. Die nicht erlauben, dass wir dem Gefühl folgen, weil es die Hypothese gibt: So ist es nicht richtig.
Was ist schon richtig und was ist schon falsch und warum nicht einmal ausprobieren von alten Mustern abzuweichen? Das zu tun, was aus dem Inneren kommt, hinzuspüren und dem Gefühl folgen… Das geht nicht? Ich muss ja „funktionieren“ und das ist immer eine Frage des Verstandes und nicht des Gefühls.

Ein Weg aus dem Dilemma des Hin-und-Hergerissen-Seins, des Auf-Sich-Selbst-Vergessens ist Reflexion. Es ist der Dialog mit sich selbst, das Entdecken neuer Lösungswege und das Ausprobieren von Veränderungen. Zuerst nur in unserem gemeinsamen Beratungstermin und dann, wenn es stimmig ist, auch in der Berufspraxis. Nichts muss so bleiben wie es gerade ist.